
Marcus-Leon Meier, Antiquitätenhandel Ratingen
Marcus-Leon Meier gehört zu den bekanntesten Persönlichkeiten in der deutschsprachigen Antiquitäten-Szene. Mit dem Antiquitätenhandel Meier in Ratingen hat er ein Fachgeschäft etabliert, das sich der Aufgabe verschrieben hat, antike Schätze mit Geschichte, Qualität und Authentizität für heutige Generationen zugänglich zu machen – ohne künstliche Aufwertung oder leere Versprechen.
Unternehmer-im-Portrait.de hat mit ihm über seinen Werdegang, seine Motivation und die Philosophie hinter dem Antiquitätenhandel Meier gesprochen. Entstanden ist ein ehrliches und inspirierendes Interview, das zeigt: Hinter dem Erfolg steckt kein kalkuliertes Geschäftsmodell, sondern die Geschichte eines leidenschaftlichen Kenners, der durch eigene Erfahrung gelernt hat – und heute Sammler, Liebhaber und Neugierige mit Fachwissen, Augenmaß und echter Begeisterung begleitet.
Marcus-Leon Meier hat aus Leidenschaft für Geschichte und Ästhetik ein klares Profil geformt: Der Antiquitätenhandel Meier ist nicht nur ein Geschäft, sondern eine Haltung – für alle, die Antiquitäten als Kulturgut begreifen und nicht als bloßes Dekor. Der Erfolg seines Ansatzes liegt nicht in lauter Werbung oder übertriebenem Marketing, sondern in echter Expertise, glaubwürdiger Beratung und einem geschulten Blick für das Wesentliche. Und: in einem Unternehmer, der weiß, wovon er spricht.
Ich bin in einem Haushalt aufgewachsen, in dem Antiquitäten zum Alltag gehörten. Mein Vater hatte den Betrieb mit viel Leidenschaft aufgebaut, und ich erinnere mich noch genau an die vielen Stunden, die ich als Kind zwischen alten Möbeln, Porzellanfiguren und Gemälden verbracht habe.
Diese Gegenstände hatten für mich schon früh etwas Magisches – sie wirkten wie Zeitzeugen, die Geschichten erzählten. Mit der Zeit habe ich erkannt, dass es im Antiquitätenhandel nicht nur um schöne Objekte geht, sondern um Geschichte, um handwerkliche Kunst, um kulturelle Identität. Die Vorstellung, dass man durch ein einziges Objekt ein Stück Vergangenheit bewahren kann, fasziniert mich bis heute. Es ist nicht nur ein Beruf – es ist eine Leidenschaft, die mich täglich aufs Neue begeistert.
»Die Vorstellung, dass man durch ein einziges Objekt ein Stück Vergangenheit bewahren kann, fasziniert mich bis heute.«Wie hat sich der Antiquitätenmarkt in den letzten Jahren verändert – etwa in Bezug auf Nachfrage oder den Wert einzelner Objekte?Der Markt hat sich stark gewandelt. Früher war die Nachfrage breiter, es gab eine größere Käuferschicht, die einfach „antike Möbel“ wollte – unabhängig von Herkunft oder Zustand. Heute beobachten wir eine deutlich differenziertere Nachfrage. Die Käufer sind informierter, sie legen Wert auf Originalität, dokumentierte Herkunft und einen guten Zustand.
Die Preise für hochwertige, authentische Stücke mit nachweisbarer Provenienz sind gestiegen, während Massenware oder beschädigte Objekte teilweise stark an Wert verloren haben. Zudem spielen Trends eine große Rolle: Während barocke Möbel zeitweise weniger gefragt waren, erleben sie aktuell wieder ein Comeback – ebenso wie Jugendstil-Objekte und asiatische Kunst.
Die Digitalisierung hat auch dazu geführt, dass viele sich online informieren und vergleichen – was Transparenz schafft, aber auch mehr Fachwissen auf Händlerseite erfordert.
Welche Art von Antiquitäten ist aktuell besonders gefragt – und worauf legen Käufer besonderen Wert?Aktuell sind es vor allem signierte Gemälde des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, antikes Porzellan bedeutender Manufakturen wie Meissen, KPM oder Herend sowie echte, gut erhaltene Orientteppiche. Auch Asiatika wie chinesisches Porzellan oder buddhistische Figuren gewinnen zunehmend an Bedeutung.
Was Käufer heute erwarten, ist Klarheit: Sie möchten wissen, woher ein Stück stammt, wer es gefertigt hat, in welchem Zustand es sich befindet und ob Restaurierungen vorgenommen wurden. Eine nachvollziehbare Provenienz ist dabei genauso wichtig wie Transparenz bei der Preisbildung.
Auch spielt Ästhetik wieder eine größere Rolle – viele Käufer wollen Objekte, die sich stilvoll in moderne Einrichtungen integrieren lassen. Qualität, Authentizität und eine gute Geschichte hinter dem Objekt – das sind die Kriterien, auf die es ankommt.
Sie bieten eine kostenlose Schätzung von Antiquitäten an. Wie läuft so eine Bewertung ab – und worauf kommt es dabei an?Unsere Kostenlose Einschätzung ist bewusst einfach gehalten, um möglichst vielen Menschen den Zugang zu einer professionellen Bewertung zu ermöglichen. In der Regel beginnt es damit, dass uns Interessierte per E-Mail oder WhatsApp Fotos des Objekts zusenden.
Wichtig ist, dass die Bilder möglichst scharf und aus verschiedenen Perspektiven aufgenommen wurden – inklusive Signatur, Stempel oder anderer Details. Anhand dieser Bilder geben wir eine erste fachliche Einschätzung, bei Bedarf telefonisch oder schriftlich. In manchen Fällen ist eine Besichtigung vor Ort sinnvoll – etwa wenn es um größere Objekte oder besonders wertvolle Stücke geht. Bei der Bewertung achten wir auf Alter, Stilrichtung, Seltenheit, Material, Zustand und – wenn vorhanden – auf die Signatur.
Auch etwaige Restaurierungen oder Übermalungen werden geprüft, zum Beispiel mithilfe von UV-Licht. Wichtig ist: Die Schätzung ist für den Kunden völlig unverbindlich – er entscheidet danach selbst, ob ein Verkauf in Frage kommt oder nicht.
Sie sind hauptsächlich in Nordrhein-Westfalen aktiv, aber auch bundesweit unterwegs. Wie wichtig sind digitale Wege wie WhatsApp oder E-Mail für Ihre tägliche Arbeit?Digitale Kommunikation ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. WhatsApp, E-Mail oder Online-Formulare erleichtern die Kontaktaufnahme enorm – für uns und für unsere Kunden. Viele Menschen möchten zunächst unverbindlich ein Foto senden und wissen: „Ist das überhaupt etwas Wert?“
Diese Hürde nehmen wir bewusst niedrig. Die Möglichkeit, über digitale Kanäle schnell eine Rückmeldung zu bekommen, ist besonders bei älteren Menschen oder Angehörigen von Nachlassfällen sehr hilfreich.
Auch Terminabsprachen, die Zusendung von Unterlagen oder der Austausch über Auktionen läuft bei uns inzwischen größtenteils digital. Natürlich legen wir Wert auf persönlichen Kontakt, aber der erste Schritt erfolgt heute meist online – und das funktioniert hervorragend.
Gibt es ein besonders außergewöhnliches Objekt, das Sie in Ihrer Laufbahn bewertet oder angekauft haben?Ja, tatsächlich gab es einige spannende Funde, aber ein Fall ist mir besonders im Gedächtnis geblieben. Eine Kundin brachte ein altes Gemälde mit – augenscheinlich beschädigt, mit einem unleserlichen Namenszug.
Es war in einem sehr schlichten Rahmen und sah auf den ersten Blick nicht nach etwas Besonderem aus. Doch als wir das Bild mit UV-Licht untersucht haben, wurde eine Signatur sichtbar – ein Künstler aus der Düsseldorfer Malerschule, der auf Auktionen hohe Preise erzielt. Nach genauerer Recherche konnte das Werk eindeutig zugeordnet werden, und die Kundin war natürlich überglücklich.
Solche Momente zeigen, wie viel Potenzial manchmal in unscheinbaren Objekten steckt – und wie wichtig ein geschultes Auge und Erfahrung sind.
Was unterscheidet den Antiquitätenhandel Meier von anderen Anbietern?Ich denke, es ist die Mischung aus Tradition, Fachwissen und einem respektvollen Umgang mit Kunden und ihren Geschichten. Viele Menschen hängen emotional an ihren Stücken – wir sehen nicht nur den materiellen Wert, sondern hören auch zu.
Unser Familienbetrieb steht für ehrliche Einschätzungen, transparente Abläufe und faire Angebote. Zudem bringen wir ein breites Netzwerk mit: Restauratoren, Sammler, Auktionshäuser – so können wir auch vermitteln, wenn ein Direktverkauf nicht der beste Weg ist. Und nicht zuletzt: Wir nehmen uns Zeit. Bei uns gibt es keine Schnellbewertungen in fünf Minuten, sondern individuelle Einschätzungen mit dem Anspruch, wirklich weiterzuhelfen.
Wie gehen Sie bei Haushalts- oder Nachlassauflösungen vor – gerade in emotional belastenden Situationen?Gerade in solchen Momenten ist Fingerspitzengefühl gefragt. Wenn Menschen sich mit einem Nachlass beschäftigen müssen – sei es nach dem Tod eines Angehörigen oder wegen eines Umzugs – dann sind sie oft überfordert.
Wir bieten an, die Objekte vor Ort in Ruhe zu sichten, beraten transparent, was einen Marktwert hat und was nicht. Dabei unterstützen wir auch organisatorisch: von der Vermittlung eines Entrümplers bis zur Kontaktaufnahme mit Auktionshäusern.
Unser Ziel ist es, Struktur und Klarheit zu schaffen, ohne jemanden unter Druck zu setzen. Viele Angehörige sind erleichtert, wenn sie wissen, dass die Stücke in gute Hände kommen – und nicht einfach entsorgt werden. Diese menschliche Komponente ist uns besonders wichtig.
Sie arbeiten auch mit Auktionshäusern und Restauratoren zusammen. Wann raten Sie zu einer Auktion, wann zu einem Direktankauf?Das hängt vom Objekt ab. Wenn wir ein Stück vor uns haben, das selten ist, eine klare Herkunft hat und auf dem internationalen Markt nachgefragt ist – etwa ein Gemälde eines bekannten Künstlers oder ein seltener Kunstgegenstand – dann kann eine Auktion die beste Option sein.
Dort entstehen durch Bietergefechte oft höhere Preise. Bei marktgängigen Objekten, etwa gut erhaltenem Porzellan oder Teppichen, ist ein Direktankauf meist schneller und einfacher. Wir beraten individuell und erklären offen, welcher Weg mehr Sinn ergibt – und wir lassen unseren Kunden immer die Entscheidung. Wichtig ist uns dabei, dass sie sich gut informiert fühlen und nicht das Gefühl haben, etwas zu überstürzen.
Welchen Tipp geben Sie Menschen, die alte Möbel, Bilder oder Schmuckstücke besitzen, deren Wert aber unklar ist?Mein wichtigster Tipp: Lassen Sie es professionell einschätzen – und zwar von einem seriösen Händler oder Gutachter. Viele verlassen sich auf Online-Angaben oder Flohmarktpreise, die mit dem tatsächlichen Marktwert oft nichts zu tun haben.
Ein Objekt kann auf den ersten Blick unscheinbar wirken und dennoch einen hohen Sammlerwert besitzen. Nehmen Sie sich die Zeit, ein paar gute Fotos zu machen und holen Sie sich eine Einschätzung ein – idealerweise unverbindlich und kostenlos, wie wir es anbieten. Oft kommt dabei Überraschendes ans Licht – und selbst wenn nicht, haben Sie Gewissheit.
Wer ein Gefühl für den Wert seiner Stücke bekommt, kann viel besser entscheiden, ob ein Verkauf, eine Restaurierung oder die Weitergabe in der Familie sinnvoll ist.