Hans-Jörg Assenmacher, Notar
In der facettenreichen Welt des Notariats gibt es Persönlichkeiten, die durch ihre Expertise und ihr Engagement herausstechen. Einer dieser Experten ist Hans-Jörg Assenmacher. Mit einem beeindruckenden Portfolio an Dienstleistungen, das von Grundstückskaufverträgen über diverse Testamentsformen bis hin zu unternehmensbezogenen Dokumenten reicht, steht er sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen kompetent zur Seite. Sein Notariat deckt nicht nur die klassischen Aspekte des Rechtswesens ab, sondern bietet auch Spezialisierungen in Bereichen wie dem Vereinsregister oder der Stiftung.
Ein besonders bemerkenswerter Service ist die Möglichkeit, notarielle Urkunden auch in Fremdsprachen, konkret auf Englisch und Französisch, ausfertigen zu lassen. In unserem bevorstehenden Interview werden wir tiefer in die Welt des Notariats mit Hans-Jörg Assenmacher eintauchen und einen Blick hinter die Kulissen dieser essenziellen, oft jedoch unterschätzten Branche werfen. Es erwartet Sie ein Einblick in die vielschichtigen Tätigkeiten eines Notars im heutigen, globalisierten Zeitalter.
Während meines Studiums war ich besonders vom Zivilrecht fasziniert. Der Wunsch, dies in einem freiberuflichen Rahmen zu praktizieren, war mein Hauptantrieb. Die Herausforderung der ersten Jahre bestand darin, meine Expertise und den Aufbau meiner Kanzlei miteinander zu vereinen.
Können Sie uns einen Einblick in Ihren typischen Arbeitstag geben? Gibt es bestimmte Routinen, die Sie pflegen?
Mein Arbeitstag beginnt immer mit einer bestimmten Reihenfolge von Aufgaben, um sicherzustellen, dass alles im Büro reibungslos funktioniert. Danach richtet sich mein Tag nach den geplanten Terminen mit meinen Klienten.
Inwieweit haben digitale Plattformen und das Internet Ihren Arbeitsalltag beeinflusst?
Die Digitalisierung hat zweifelsohne Einzug in das Notariat gefunden, vor allem durch den vermehrten Einsatz von Emails. Während Plattformen wie Google oft nützliche Informationen bieten können, gibt es auch Fälle von Missinformationen. Als Notare müssen wir darauf entsprechend reagieren, auch wenn wir solche Plattformen nur gelegentlich für spezifische Recherche nutzen.
»Während Plattformen wie Google oft nützliche Informationen bieten können, gibt es auch Fälle von Missinformationen.«Wie aktiv sind Sie persönlich in sozialen Medien?
Ich habe Profile auf Xing und LinkedIn, aber ihre Nutzung ist für mich persönlich nicht von primärer Bedeutung.
Welche Trends oder Veränderungen haben Sie bezüglich Eheverträgen im Laufe Ihrer Karriere festgestellt?
Obwohl Eheverträge oft in den Medien diskutiert werden, haben sie in der Praxis nicht immer dieselbe Bedeutung. Der Trend geht weg von der klassischen Gütertrennung hin zu differenzierteren Ansätzen, oft aus steuerlichen Gründen. Das hat den Beratungsbedarf in diesem Bereich erhöht.
Testament, Erbschaft und Patientenverfügung sind wichtige Angelegenheiten, denen wir wahrscheinlich nicht genug Aufmerksamkeit schenken. Welche Empfehlungen können Sie in diesem Zusammenhang geben? Wie kann man sich motivieren, den ersten Schritt in diese Richtung zu machen?
Ihre Beobachtung zur allgemeinen Zurückhaltung ist leider zutreffend. Laut einer Statistik setzen lediglich 25% der Menschen ein Testament auf. Basierend auf meiner Erfahrung sind es jedoch mindestens 75%, die es tun sollten. Das Thema rechtliche Vorsorge, wie z.B. rechtliche Betreuung, sollte nicht unterschätzt werden. Ich betone gegenüber meinen Klienten stets, dass das Unvorhergesehene jederzeit eintreten kann und der wahre Wert solcher Dokumente oft erst erkannt wird, wenn sie dringend benötigt werden. Es ist ratsam, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen, solange es einem gut geht. Wird man von gesundheitlichen Problemen überrascht, können solche Angelegenheiten eine zusätzliche Belastung darstellen. Dies lässt sich durch proaktives Handeln verhindern.
»Aus der Praxis sage ich, eigentlich müssten mindestens 75% ein Testament haben.«Welche Qualitäten suchen Sie bei potenziellen Auszubildenden?
Ich suche nach Menschen, die offen gegenüber anderen sind und die Fähigkeit haben, in einem strukturierten Umfeld zu arbeiten. Teamfähigkeit und ein Verständnis für die wachsende Bedeutung der Digitalisierung in unserem Beruf sind ebenfalls entscheidend.
Koblenz war schon immer meine Heimat. Die zentrale Lage in Europa bietet zahlreiche Möglichkeiten, die ich immer geschätzt habe. Gerade meine Tätigkeit als Vorsitzender der Initiative Region Koblenz Mittelrhein hat mir nochmals gezeigt, wie spannend Koblenz und die Region ist. Ich fühle mich daher hier besonders Zuhause.
Ich bin ein begeisterter Leser, besonders von Geschichts- und Politikbüchern. Auch Golf ist eine meiner Leidenschaften, und ich habe eine Vorliebe für Musik aller Art.
Zum Schluss: Wie beeinflussen größere Krisen wie die aktuelle Pandemie oder wirtschaftliche Herausforderungen Ihr Geschäft und Ihre persönliche Einstellung?Solche Ereignisse berühren natürlich mein Leben und meine Arbeit tief. Aber ich glaube fest daran, dass unsere Gesellschaft die Fähigkeit hat, solche Krisen zu überstehen, vorausgesetzt, wir gehen ehrlich und offen miteinander um.